Darstellung einer Zeitleiste mit wichtigen historischen Daten des Linden-Museums. Das Bild wurde in der Ausstellung "Schwieriges Erbe. Linden-Museum und Württemberg im Kolonialismus" (2021/2022) aufgenommen.

Geschichte

Vorgeschichte – der Württembergische Verein für Handelsgeographie

Die Geschichte des Linden-Museums beginnt mit der Gründung des „Württembergischen Vereins für Handelsgeographie und Förderung deutscher Interessen im Ausland“ am 27.2.1882. Als die Wirtschaftskrise in den 1870er Jahren Deutschland heimsuchte und die Inlandsmärkte weg zu brechen drohten, sah man sich gezwungen, in Übersee neue Absatzmärkte zu erschließen. Als das Deutsche Reich ab 1884 in den Besitz eigener Kolonien kam, sah sich der Stuttgarter Verein auch als Informationsplattform für die württembergischen Kaufleute und Industrielle. Aus diesem Grund wurde bereits 1884 das „handelsgeographische Museum“ ins Leben gerufen. Der Fokus lag hier noch auf Import- und Exportwaren, Warenproben und Produktmusterserien wie beispielsweise von...

Dieser Text ist beschnitten. Drücken sie den 'Mehr lesen' Button um den ganzen Text anzuzeigen.

Karl Graf von Linden – Gründung und Bau des Linden-Museums

Karl Graf von Linden (1838 – 1910), Jurist und zuletzt Oberkammerherr am württembergischen Königshof, übernahm 1889 den Vorsitz des „Württembergischen Vereins für Handelsgeographie“ und trat für eine ethnologische Ausrichtung des Museums ein, in dem die verschiedenen Kulturen in ihrem damaligen...

Dieser Text ist beschnitten. Drücken sie den 'Mehr lesen' Button um den ganzen Text anzuzeigen.

Völkerkunde in Stuttgart

Leitete Graf von Linden noch die Geschicke des Vereins und des Museums in Personalunion, wurden diese Ämter nach seinem Tod getrennt. Dr. Augustin Krämer war der erste Direktor des dem Verein unterstellten Museums. Er versuchte, der Weisung von Lindens folgend, ein Völkerkundemuseum von Weltruf aufzubauen. Er folgte damit von Lindens Bestreben, die Lebenszeugnisse indigener Kulturen vor deren Untergang zu retten und zu dokumentieren. Für Theodor Wanner standen hingegen nach wie vor die Kolonialinteressen im Vordergrund. Die Folge war, dass Augustin Krämer abgesetzt wurde. Formal war Herzog Wilhelm von Urach, Graf von Württemberg, Vereinsvorsitzender, maßgeblich geleitet wurde der Verein aber von...

Dieser Text ist beschnitten. Drücken sie den 'Mehr lesen' Button um den ganzen Text anzuzeigen.

Das Museum – von Nachkriegszeit bis zur Verstaatlichung

Unmittelbar nach Kriegsende bemühte sich Theodor Wanner um den Wiederaufbau. Das Linden-Museum wurde als eines der ersten zerstörten Gebäude in Stuttgart wiederhergestellt. Bereits 1949 stand das Gebäude des Linden-Museums wieder, wurde jedoch großenteils dem Kultusministerium Württemberg-Baden zur Verfügung gestellt, das die Räume als Pädagogisches Institut der Landesanstalt für Erziehung und Unterricht nutzte. Die ersten Dauerausstellungen zu den Bereichen Südsee und Afrika wurden aufgebaut, später auch eine zu Amerika. Der Wiederaufbau des Museums hatte das Vermögen des Vereins aufgezehrt. Ab 1953 erklärte sich die Stadt Stuttgart bereit, die Kosten des Museums zu tragen, und ab 1964 übernahm auch das Land ein...

Dieser Text ist beschnitten. Drücken sie den 'Mehr lesen' Button um den ganzen Text anzuzeigen.

Das Museum seit der Verstaatlichung

Ende der 70er Jahre konnte schließlich wieder das ganze Haus vom Museum genutzt werden. Nach umfangreichen Sanierungen wurden im Sommer 1985 die neu entstandenen Dauerausstellungen für Alt-Peru, Nordamerika, Afrika, Orient und Südsee eröffnet. Ein Jahr später folgte die Einrichtung der Dauerausstellung für Süd- und Ostasien. In allen Bereichen wurden Erlebnisbereiche eingerichtet wie das japanische Teehaus, der afghanische Bazar, der Tibetaltarraum und das Kamerun-Haus, die bis heute erhalten sind. Zur Jahrtausendwende verzeichneten die Bereiche von Süd- und Ostasien (2002) modernisierende Veränderungen, dann Lateinamerika (2003) und Nordamerika (2004). Zuletzt wurden die Ausstellungen zu Afrika (Wo ist Afrika?, 2019) und Ozeanien (Ozeanien –...

Dieser Text ist beschnitten. Drücken sie den 'Mehr lesen' Button um den ganzen Text anzuzeigen.

Museumsdirektor:innen

  • Augustin Krämer
  • Theodor Koch-Grünberg
  • Heinrich Fischer
  • J. F. Glück (Kommissarischer Leiter)
  • W. Stöckle (Beauftragter des Vorstands für das Museum )
  • Hans Rhotert
  • Friedrich Kußmaul
  • Peter Thiele
  • Thomas Michel
  • Inés de Castro

Keine Veranstaltung verpassen