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Konzert mit Musik, die der bayerische Naturforscher Carl Friedrich Philipp von Martius im Brasilien des frühen 19. Jahrhunderts vorfand
Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 200-jährigen Jubiläum der deutschen Einwanderung in Brasilien laden das Generalkonsulat von Brasilien in München und das Brasilianische Honorarkonsulat in Stuttgart herzlich zum Konzert mit brasilanischen Klängen des 19. Jahrhunderts ein.
„Musik genießt von Brasilianern große Wertschätzung, […] und diese Musik kann durchaus eine gewisse Vollkommenheit erreichen. Brasilianer haben mit Portugiesen einen ausgeprägten Sinn für gefällige Melodien gemein.“ (von Martius).
Dies war der erste Eindruck, den der bayerische Naturforscher, Botaniker und Ethnograph Carl Friedrich Philipp von Martius bei seiner Ankunft in Brasilien im Jahr 1817 gewann. Auf Einladung von Prinzessin Maria Leopoldina (der späteren Kaiserin von Brasilien) unternahmen Von Martius und sein Forschungsgefährte Johann Baptist von Spix eine dreijährige Forschungsreise zum Amazonasgebiet, die für die Kenntnis der Flora des Landes von großer Bedeutung sein sollte. Schon bald nach ihrer Rückkehr widmeten sich Spix und Martius der Herausgabe der drei Bände von Reise in Brasilien in den Jahren 1817 bis 1820, die wertvolle Beschreibungen, nicht nur der üppigen Natur, sondern auch der Bräuche der damaligen Gesellschaft beinhalten.
Diese Publikationen sind eine wertvolle Informationsquelle für die Musikgeschichtsschreibung. Von Martius war ein dilettierender, jedoch leidenschaftlicher Musiker und widmete mehrere Abschnitte seines Berichts der Beschreibung der musikalischen Spielweisen, denen er in Brasilien begegnete, sowohl der geistlichen Musik als auch der Volks- und Hausmusik. Er veröffentlichte mitunter einen Anhang mit dem Titel – Brasilianische Volkslieder und indianische Melodien – mit musikalischen Transkriptionen; eine der seltenen Quellen für brasilianische Lundus-Melodien zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Das Konzert besteht aus der Präsentation von Werken, die in den Berichten von Martius erwähnt werden, sowie aus Auszügen aus den Berichten und Bildern anderer Reisender aus ebendieser Zeit (z. B. Johann Moritz Rugendas), die die von Martius erwähnte musikalische Spielweise und Instrumente beinhalten. Ziel ist es, die Visionen, Eindrücke und Klänge, die ein bayerischer Reisender zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Brasilien erlebte, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Programm
Zulima – Ouverture
Marcos Portugal (1762-1830), Bearbeitung: Rodrigo Morte
3 Motetten (Kirchenmusik)
Pfr. José Maurício Nunes Garcia (1767-1830)
Abertura em Ré
Pfr. José Maurício Nunes Garcia, Bearbeitung: Rodrigo Morte
Beijo a mão que me condena
Pde. José Maurício Nunes Garcia
Acaso são estes
Anon. / gesammelt von Carl Friedrich Philipp von Martius
Por que me dizes chorando
Joaquim Manoel da Câmara (1780?-1840?), Transkription: Sigismund Neukomm (1778-1858)
De mal a pior
Anonym / gesammelt von Georg Heinrich von Langsdorff, Bearbeitung: Sérgio Paulo Ribeiro de Freitas
Lundu da Bahia
Anonym / gesammelt von Antonio Vieira dos Santos, Bearbeitung: Marcos Holler
Lundum
Anonym / gesammelt von Carl Friedrich Philipp von Martius, Bearbeitung: Silvino Almeida
Lundu com naturalidade de conversa
Anonym / gesammelt von Mário de Andrade, Bearbeitung:Marcos Holler
A Marrequinha
Francisco Manoel da Silva (1795-1865)
Lá no largo da Sé Velha
Cândido Ignácio da Silva (1800-1838)
O amor brazileiro
Sigismund Neukomm, Bearbeitung: Bruno Lima
Kurzes Responsorium für die Vesper am Fest des heiligen Petrus von Alcântara
D. Pedro I (1798-1834), Bearbeitung: Marcos Holler
Besetzung
Violine: Waleska Sieczkowska, Nora Eder
Viola: Umberto Grillo
Violoncello: Anderson Fiorelli
Sopran: Tabea Mitterbauer
Contralto (Alt): Johanna Zeitlhöfler
Tenor: Gabriel Henrique
Bass: Micha Matthäus
Gitarre, Machete: Silvino Almeida
Perkussion: Mariano González
Leitung: Marcos Holler
frei
In Kooperation mit dem Generalkonsulat von Brasilien in München und dem Brasilianischen Honorarkonsulat in Stuttgart
Dienstag bis Samstag, 10 – 17 Uhr
Sonn- und Feiertage, 10 – 18 Uhr
Ausstellungen
Sonderausstellungen
Dauerausstellungen