Auf dem Bild ist eine Hand zu sehen, die Dignity"we can" schreibt und vorherige Entwürfe durchstreicht.

Dignity. We can.

 
 

Do. 27. Februar, 19.30 Uhr

 

Dokumentarisch-musikalische Performance von Natalia Schmidt, Queeen Estelle und Philippe Mainz

 

Im Rahmen der Reihe Retour de Paris präsentiert Natalia Schmidt im Institut français Stuttgart in drei Ausstellungsszenarien das multidisziplinär angelegte Projekt Ékécheiria (griech: Waffenruhe). In kollaborativen Formaten wird über die immateriellen Folgen von Gewalt, Krieg und Frieden nachgedacht und kollektives Trauma als potenziell verbindende Kraft (eines gesellschaftlichen Neuanfangs) gedeutet. Die Fragestellungen von Ékécheiria gehen aus dem als Work-in-Progress angelegten Ammunition Project: A Composition on Invisible Hands  (2012 – ongoing) hervor, bei dem ethische Fragen an die koloniale und neokoloniale Logik ökonomischen Handelns vor dem Hintergrund der deutschen und internationalen Waffenproduktion im Mittelpunkt stehen.

 

Auftakt zur Ausstellungsreihe ist die dokumentarisch-musikalische Performance Dignity. We can (2024/2025) im Linden-Museum Stuttgart, die in Kollaboration mit der kamerunischen Sängerin, Performerin und traditionellen Königin („Chief“) Queeen Estelle entsteht. 

 

Natalia Schmidt (*München) ist eine multidisziplinäre Künstlerin. Bis 2017 studierte sie Medienkunst und Szenografie an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Zuvor studierte sie Kunstwissenschaft, Philosophie und Kulturwissenschaften in Karlsruhe und Berlin. Daneben ist sie als Autorin und Kuratorin tätig. Seit 2013 konzentriert sie sich primär auf ihre künstlerische, recherchebasierte Praxis. Dabei stellt sie den dokumentarischen und ethischen Wert des Bildes ins Zentrum eines erweiterten Fotografiebegriffs, der auch skulpturale und musikalische Interpretationen erfährt. Ihre Arbeiten sind konzeptuell und prozessorientiert angelegt und basieren oftmals auf Langzeitrecherchen und -beobachtungen, wobei die Wahl des künstlerischen Mediums bei der visuellen bzw. räumlichen Umsetzung ihrem konzeptuellen Anliegen entspringt. 2019 trat sie eine vom Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) geförderte Recherchereise nach Namibia an und erhielt ein Stipendium des Landes an der Cité Internationale des Arts in Paris. Ihre Recherchen zu Namibia und der deutschen Munitionsproduktion waren unter anderem in der Ausstellung Mindbombs. Visuelle Kulturen der Gewalt (Kunsthalle Mannheim) zu sehen, sowie 2023 in der Ava Gallery in Kapstadt.

 

Die Künstlerin Estelle Mveng, die nach dem Tod ihres Vaters zum traditionellen Oberhaupt 3. Grades ernannt wurde, ist Mitglied des Orchesters des kamerunischen Staatsfernsehens (CRTV Cameroon and Radio-télévision). Ihr 2015 erschienenes Werk Le Cœur qui chante wird von einer dichten und dynamischen Show begleitet. Mit diesem originellen Ansatz wurde sie zur Preisträgerin des Wettbewerbs Découverte 2016 des Goethe-Instituts, der ihr auch die Bühnen mehrerer anderer nationaler und internationaler Bühnen öffnete. Mit ihrer Ausrichtung auf Forschungsmusik verbindet sie Worte und ursprüngliche Klänge, Jazz und Blues und schafft mit verblüffender Leichtigkeit eine subtile und dicht gefühlsbetonte Verbindung zwischen dem Publikum und ihr. Für diese Show erhielt sie den Visa for Music Award für die beste Show auf der Escale Bantoo Show 2023. Nachdem sie an mehreren Festivals teilgenommen hatte, begann die Künstlerin mit der Performance und erhielt den Preis für eine kreative Residenz, eine Initiative des Institut français in Partnerschaft mit der Cité Internationale des Arts in Paris. Neben der Bühne leitet Estelle Nveng die Wohltätigkeitsorganisation N’nem, die sich um das Wohl von Mädchen kümmert, und organisiert das Festival Minkan’zik, ein Wanderfestival zu Traditionen von Bantu-Gesellschaften aus Kamerun.

 

Philippe Mainz ist Medienkünstler aus Mannheim. Seit seinem Studium an der HfG Karlsruhe ist er freischaffend im Bereich Theater als Video- und Soundgestalter sowie inszenatorisch tätig. Weiterhin wirkt er an transdisziplinären Kunstprojekten mit und ist als Musiker Teil verschiedener Konstellationen.

 

Die Eröffnungsperformance findet im Linden-Museum statt, die Ausstellung wird bis 14. März im Institut français gezeigt. Am Freitag, 28. Februar, findet dazu um 16 Uhr eine Führung mit Natalia Schmidt und am Freitag, 14. März, um 19.30 Uhr, eine Finissage mit Artist Talk statt.

 

In Kooperation mit:

Eintritt

frei