Being in Place — Longing for Heritage in Yangon, Myanmar

6. Mai bis 30. Oktober 2022

In Zeiten des politischen Wandels setzte sich Helena Cing Deih Sian mit der heutigen Bedeutung des baukulturellen Erbes in Yangon/Myanmar auseinander. Sie untersuchte dabei die Beziehung zwischen der räumlichen Umwelt und der politischen Entwicklung.

 

In der Kabinettausstellung erzählten Zeitzeug:innen von 14 Orten in Yangon. Diese Orte wurden in den ideologischen Narrativen der Militärdiktatur ausgeblendet und in ihrer Bedeutung für die zukünftige Entwicklung der Baukultur und des Städtebaus nicht beachtet. Die bislang noch nicht erzählten Geschichten über diese Orte sind Gegen-Narrative der zivilen Bemühungen um Demokratie und Freiheit. Diese Orte zeichnen sich als „inoffizielle Kulturerbe-Stätten“ ab und unterstreichen die Dringlichkeit nach der Frage, wer Anspruch darauf hat, darüber zu verfügen. Müssen es Spezialist:innen sein oder dürfen auch Menschen ohne Fachkenntnisse mitsprechen? Was kann bleiben und was wird abgerissen?

Die Ausstellung bot einen Einblick in den Diskurs um das umkämpfte baukulturelle Erbe. Mit dem Ziel der Etablierung einer Erinnerungskultur für Yangon lud Helena Cing Deih Sian Besucher:innen ein, sich zu beteiligen und ihre Gedanken einzubringen. Die Wanderausstellung wurde nach der Station in der Süd-/Südostasien-Abteilung des Linden-Museums in Städten mit großer myanmarischer Diaspora gezeigt: Frankfurt, Berlin und Hamburg.

Helena Cing Deih Sian, geboren 1994 in Kalay/Myanmar, studierte bis April 2022 an der Universität Stuttgart Architektur und Stadtplanung. Die Ausstellung war Thema ihrer Abschlussarbeit.

 

In Kooperation mit:
Universität Stuttgart, Städtebau-Institut International Urbanism